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Großes Interesse an Remsecker Wildschutzzone

Wann haben Sie das letzte Mal ein Rebhuhn in der freien Natur gesehen? Wahrscheinlich müssen Sie da jetzt ziemlich lange überlegen. Kein Wunder, denn die Zahl der scheuen Vögel geht zurück! Aber wussten Sie, dass wir hier in Remseck eine Wildschutzzone haben?

 

Auf Initiative unserer grünen Bundestagsabgeordneten Sandra Detzer gab es am Mittwoch eine interessante Führung durch unsere 309 ha große Wildschutzzone in Remseck-Aldingen. Nach der Begrüßung durch Staatssekretär Andre Baumann und Oberbürgermeister Dirk Schönberger, ging es auf zwei landwirtschaftlichen Anhängern mit einer kleinen Rundfahrt los. An mehreren Stationen zeigten u.a. Ulrike Greskamp von der Stadtverwaltung Remseck, Andreas Fallert vom Landschaftserhaltungsverband Ludwigsburg und Jagdpächter Adi Krämer verschiedene Maßnahmen, wie die Rebhuhnpopulation in Remseck vergrößert werden kann. Konkret geht es um die Anlage von Brachflächen, Blühstreifen, blühenden Grünwegen sowie Gehölzpflegearbeiten, die Fuchsjagd und die Leinenpflicht für Hunde vom 1. April bis 31. August.  

 

Rebhühner brauchen eine offene Landschaft. Daher werden auch Feldgehölze zurückgeschnitten. In Baumschulkulturen halten sie sich besonders gern auf.  Die jungen Rebhühner brauchen viel tierisches Eiweiß, idealerweise das von Insekten. Da die aber leider immer weniger werden, gibt es in der Wildschutzzone mehrjährige Blühbrachen, die nicht nur die Insektenvielfalt, sondern die gesamte Biomasse an Insekten und damit das Futterangebot vergrößern sollen.

 

Das Projekt der Wildschutzzone stößt auf landes-und bundesweites Interesse. Für das Projekt wurde die Arbeitsgemeinschaft „AG Rebhuhn“ gegründet. Die AG Rebhuhn setzt sich aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Jäger zusammen. Staatsekretär Baumann lobte diese beispielgebende Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Diesen baden-württembergischen Weg empfahl er auch für die EU. Er sprach sich auch dafür aus, den Landwirten nicht nur die Einkommensverluste durch das Anlegen von Brachen statt landwirtschaftlicher Produktion auszugleichen, sondern höhere Prämien zu zahlen als wirtschaftlichen Anreiz für mehr Naturschutzflächen in der Agrarlandschaft.

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